Die Naturkatastrophe, die Atlant(is) versank

Wie die arge Zeit kam: Den ganzen Sommer war die Sonne hinter den Wolken verschollen, als wollte sie die Erde nicht sehen. Der Wind ruhte in seiner Höhle, wodurch Rauch und Dampf wie Säulen über Haus und Pfuhlen standen. Die Luft war demzufolge trübe und dämmerig und in den Herzen der Menschen gab es weder Frohsinn noch Freude. Inmitten dieser Stille fing die Erde an zu beben als ob sie sterbend wäre:

Berge splissen auseinander, um Feuer und Lohe zu speien. Andere sanken in ihren Schoß nieder, und wo sie zuvor Felder hatte, hob sie Berge empor. Aldland, von den Seefahrern Atland geheißen, sank nieder und das wilde Haff trat so über Berg und Tal, daß alles unter der See begraben war. Viele Menschen wurden in der Erde verschüttet und viele, die dem Feuer entkommen waren, kamen danach im Wasser um. Nicht allein in den Ländern Findas spieen die Berge Feuer, sondern auch im Twiskland. Wälder brannten dadurch nacheinander, und als der Wind von dort wegkam, da wehten unsere Länder voll Asche, Flußläufe wurden verlegt, und an ihren Mündungen kamen neue Inseln aus Sand und treibendem Getier.

Drei Jahre war die Erde so leidend. Aber als sie zur Ruhe kam, konnte man ihre Wunden sehen. Viele Länder waren versunken, andere aus der See erhoben, und das Twiskland war bis zur Hälfte entwaldet. Banden des Finda-Volkes kamen, um die verlassenen Räume zu besetzen. Unsere Fortgezogenen wurden vertilgt oder sie wurden ihre Hörigen. So wurde Wachsamkeit uns doppelt geboten, und die Zeit lehrte uns, daß Eintracht unsere stärkste Burg ist.“

An anderer Stelle wird ergänzend berichtet:

„Als Atland gesunken ist, war es an den Ufern des Mittelmeeres auch arg zugegangen. Dadurch waren dort viele Menschen von Findas Land (siehe Europa-Karte!) nach unseren nahen (Spanien und Italien) und fernen (Griechenland) Krekaländern gekommen und auch viele aus Lydas Land. Dahingegen waren auch viele von unserem Volk nach Lydas Land gegangen. Das alles hatte bewirkt, daß die nahen und fernen Krekaländer für das Walten der Mutter verloren waren.“

Die eigentliche biblische Sintflut

Die Folgen dieser Naturkatastrophe waren so gewaltig, daß die Fryas fortan dieses einschneidende Ereignis zum Beginn ihrer Jahreszählung machten. Friesische und niederländische Hauskalender und Annalen zählten noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Jahre »seit der Sintflut«. So z. B. im Vriesche Volks-Almanak voor het Schrikkeljaar 1836, in dem das Jahr 4029 seit der Sintflut angegeben ist (4029 – 1836 = 2193!). Da nur wenige Jahre später die Ura-Linda-Chronik aus ihrem Dornröschenschlaf der Geheimhaltung vor den »Wahnweisen« erwachte, sahen sich letztere gezwungen, die unsere Nordsee-Sintflut in biblische Sintflut umzufälschen. Dabei handelt es sich hier um zwei völlig verschiedene Ereignisse zu unterschiedlichen Zeiten, was wissenschaftlich bereits vor 85 Jahren belegt wurde (z. B. bei Albert Herrmann in Katastrophen, Naturgewalten und Menschenschicksale).

Herman Wirth belegt die Naturkatastrophe über nacheiszeitliche Klimaverschlechterungen:

„Es handelt sich also um das erdgeschichtliche Ereignis der nacheiszeitlichen Klimaverschlechterung, welches mit seinem jähen Auftreten wie ein Verhängnis des Schicksals über das alte Fryasland hereinbrach. Die paläo-geologische und -botanische Forschung des 20. Jahrhunderts hat ermittelt, daß in Nordeuropa wie Norddeutschland während der zweiten Hälfte der jüngeren Steinzeit und der ganzen Bronzezeit eine trockene (subboreale) Wärmezeit geherrscht hat, deren Jahrestemperatur durchschnittlich um etwa 2° C höher gewesen ist als heute in Skandinavien. Dieser Epoche ging ein mildes (subatlantisches) Seeklima bis zum Ende der Dolmenzeit voran.“

Der Einschlag des Kometen Swift Tuttle 2193 v. Chr.

Dieser Bericht ist deshalb so wertvoll, weil er die Entstehung der heutigen Nordsee und die Abtrennung Britanniens vom europäischen Festland dokumentiert. Als Ursache dieser Katastrophe belegt Kapitän Harm Menkens mathematisch das Einschlagen verschiedener Teile des Swift-Tuttle-Kometen an verschiedenen Stellen der Erde:

„Die Astronomen des 19. Jahrhunderts hatten eine falsche Umlaufzeit berechnet! Mit der neuen berichtigten Umlaufzeit des Kometen war plötzlich alles schlüssig: Mitfliegende Teile des Swift-Tuttle sind im Jahre 2193 v. Chr. nach der christlichen Zeitrechnung bzw. rein mathematisch im Jahre 2192 v. Chr. an verschiedenen Stellen in die Erde eingeschlagen und haben dadurch die riesige Naturkatastrophe … ausgelöst … Es ist davon auszugehen, daß mehrere Teile des Kometen Swift-Tuttle im Jahre 2193 v. Chr. mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/sec an verschiedenen Stellen in das Festland, in den Atlantik und in das Mittelmeer eingeschlagen sind und dadurch Tsunamis von 50 bis 80 m Höhe verursachten. Es ist auch nicht auszuschließen, daß Tsunamis von bis zu 80 m Höhe riesige Torfmoore mit Häusern, Menschen und Vieh aufschwimmen ließen und in den Atlantik hinausgezogen haben, wo sie dann in Mittelamerika angetrieben wurden.“

Zur Übereinstimmung des Datums 2193 v. Chr. mit seinen Forschungen resümiert Kiss:

„Die Übereinstimmung dieser Angabe mit der Datierung des generellen Landabsinkens zur Zeit der fast vollendeten Ausrundung der Bahn der Luna um die Erde ist so zufriedenstellend, wie sie nur sein kann. Auch unter Zugrundelegung der Theorie vom Welteise des Ingenieurs Hanns Hörbiger muß um diese Zeit, in den ersten Anfängen sogar noch etwas früher, die Reihe der Flutunglücke begonnen haben, die sich bis in die heutige Zeit an der Nordküste Europas und in etwas anderer Form in den gleichen Breiten Nordamerikas und Asiens abspielten, einmal als regelrechte Katastrophen und einmal, und zwar häufiger, als Ereignisse mit langsamen Schritten. Es ist klar, daß nicht nur der erdnahe Mond, der zur Zeit seines Perigäums bis auf wenige Zehner eines Erdhalbmessers heranschoß, die schwersten Veränderungen innerhalb der Erdkruste hervorrufen mußte, ganz abgesehen von den gleichzeitig erzeugten Flutungen des Meeres, sondern daß in abgeschwächtem Maße dasselbe, nur in teilweise umgekehrtem Sinne, eintrat, wenn die Bahn des Mondes sich ausrundete.“

Genauer betrachtet weisen beide Theorien verblüffende Parallelen zueinander auf. Sie müssen also nicht notwendigerweise einander widersprechen, weil es sich bei Kiss um den Mond und bei Menkens um Kometenteile als Auslöser der Katastrophe handelt. Es wäre immerhin denkbar, daß der Mond Luna von Teilen des Kometen Swift-Tuttle in seiner Umlaufbahn beeinflußt wurde – oder umgekehrt. Ebenso wäre eine Wechselwirkung beider Himmelskörper möglich. Als viertes Szenario käme noch das zeitgleiche Wirken beider Himmelskörper in unterschiedlichen Laufbahnen in unmittelbarer Erdnähe in Betracht. Menkens geht fest von einem Aufprall von Kometenteilen auf der Erde aus. Im Bericht der Chronik fehlt zwar ein Hinweis auf herabfallende Himmelskörper, allerdings wird auch nicht das Gegenteil behauptet, daß am Himmel nichts gesichtet wurde. Kiss weist darauf hin, daß die Ausrundung der Bahn fast vollendet, offenbar also etwas verfrüht war, was auf Außeneinwirkung hinweisen könnte – z. B. durch Kometenteile. Swift-Tuttle könnte also – mit oder ohne Mond Luna – allein durch seine Erdnähe die tektonischen Vorgänge ausgelöst haben, die zum Erdbeben, den Vulkanausbrüchen und der Sintflut führten. Möglicherweise führt daher eine Vereinigung beider Theorien zur vollständigen Klärung der Ursache der Katastrophe, was eine künftige Aufgabe für berufene Forscher wäre. Bemerkenswert ist, daß beide Theorien unabhängig voneinander entwickelt wurden, da keiner der beiden Männer die Forschungsarbeiten des anderen kannte!

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