Die Griechen wissen und erkennen an, daß sie ihre Schrift nicht erfunden haben. Sie schreiben die Einführung der Schrift dem Kadmus zu, einem Phönizier. Die Namen ihrer ältesten Buchstaben von Alpha bis zum Tau stimmen so vollständig überein mit den Namen der Buchstaben des hebräischen Alphabets, mit dem das phönizische wohl nahe verwandt gewesen sein mag, daß die phönizische Herkunft dieser Namen wohl nicht bezweifelt werden kann. Aber die Form ihrer Buchstaben unterscheidet sich so völlig in allem von der phönizischen und hebräischen Schrift, daß in dieser Hinsicht an keine Verwandtschaft zu denken ist. Von woher haben also die Griechen die Schreibweise der Buchstaben empfangen?
Aus »Thet bok thera adela folstar« (»Das Buch der Folger Adelas«) lernen wir, daß zu der Zeit, als Kadmus gelebt haben muß, etwa 16 Jahrhunderte vor Christus, ein lebhafter Handelsverkehr zwischen den Fryas/Friesen und den Phöniziern bestand, die sich «Kadhemar«(«Küstenbewohner«) nannten. Der Name «Kadmus« kommt zu sehr an das Wort «Kadhemar« heran, um nicht zu folgern, daß Kadmus einfach einen Phönizier bezeichnet.
Weiter lesen wir, daß sich um die gleiche Zeit eine Priesterin von der Burg zu Walcheren, Minerva, auch Nyhellenia genannt, als Herrin einer Fryas-Kolonie in Attika niederließ und dort die Burg Athenja (Athen) gegründet hat.
Fryas Standschrift, Festas Runschrift und Godfrieds Zahlen (Seite 46/47 als Faksimile bei Ottema 1872 & 1876)
Ebenso aus den Berichten, die an den Wänden der Waraburg aufgezeichnet waren, daß Findas Volk auch eine eigene Schrift besaß, die jedoch sehr umständlich und mühevoll zu lesen war und daß die Tyrier und die Krekaländer daher die Schrift von Frya gelernt haben.
Bei dieser Vorstellung erklärt sich die ganze Sache von selbst, und es wird deutlich, wodurch die äußerliche Ähnlichkeit zwischen der griechischen und der altfriesischen Schrift entstanden ist, die auch Cäsar bei den Galliern ins Auge gefallen ist; ebenso, auf welche Weise die Griechen die Benennung von Findas und die Schreibweise von Fryas Schrift nebeneinander bekommen und behalten haben.
Ebenso auffällig ist die Schreibweise der Ziffern. Man nennt unsere Zahlen gewöhnlich arabische Ziffern, obwohl sie mit den arabischen Zahlzeichen nicht die geringste Ähnlichkeit haben. Die Araber in Spanien haben ihre Ziffern nicht aus dem Osten mitgebracht, denn die semitischen Völker benutzten das gesamte Alphabet zum Aufschreiben von Zahlen. Die Art und Weise, mit 10 Zeichen alle Zahlen auszudrücken, haben die Araber im Westen gelernt, doch dafür Zeichen ausgewählt, die einigermaßen mit ihrer Buchstabenschrift übereinstimmten, und dennoch nach westlicher Art von links nach rechts geschrieben wurden. Unsere Ziffern scheinen hier ursprünglich altfriesische Ziffern gewesen zu sein, deren Schreibweise den gleichen Ursprung hat wie die Buchstabenschrift und von den Linien des »Jol« (Julrad) abgeleitet ist.“